Mittwoch, 25. September 2013

Mein "untoter" Hund und sein "Gehirntumor"

Seit März 2012 lebt Rotti-Schäfer-Mix Heinzi (um keine Verwirrung zu stiften: Heinzi = Hannes = Hans Black = Blacky) in unserer "wilden WG".

Heinzi hat deshalb auch den Beinamen "Untoter", weil er Anfang 2011 hätte getötet werden sollen, und zwar in einem Tierheim. Begründung: Gehirntumor, weil der Hund unberechenbar sei und auch schwer gebissen hat. Zumindest sei er einfach bösartig.

[Genaueres zu Heinzis "Abrichtevergangenheit", die ihn zu dem gemacht hat, was er heute ist und seinen Entwicklungen findet Ihr hier:
http://canissapiens-hundetraining.blogspot.co.at/2012/04/besuch-bei-tierarztin-uber.html
http://canissapiens-hundetraining.blogspot.co.at/2012/05/aggression-weshalb-unterordnunggehorsam.html
http://canissapiens-hundetraining.blogspot.co.at/2013/03/hannes-lebt-seit-einem-jahr-bei-uns.html]

Heinzi (und seinem Gehirntumor :-) ) geht es inzwischen sehr gut. Die vermeintliche Unberechenbarkeit, die sich laut TierheimmitarbeiterInnen unter anderem dadurch gezeigt haben soll, dass Heinzi sich auf den Rücken wirft, dann aber auf Streicheln mit Aufspringen und Knurren reagiert, soll also deutliches Zeichen eines Gehirntumors sein. Der Amtstierarzt war sich seiner Sache sehr sicher, denn er wollte Heinzis Lebensrettung mit allen Mitteln verhindern.

Äääähhhhm, tja, was soll ich da als Hundetrainerin sagen???
Vielleicht war dieses auf den Rücken werfen keine Einladung zum Streicheln, sondern submissives Verhalten?
Vielleicht wollte er sogar wirklich gestreichelt werden, die Grenze, wann es ihm genug an Nähe ist, wurde aber nicht (an-)erkannt.

Ich kann mir durchaus beides vorstellen.
Einerseits wurde mir erzählt, wie sich Heinzi noch im Tierheim lebend beim Heben einer Hand demütig auf den Rücken fallen ließ.
Andererseits ist Heinzi ein absolut liebenswerter Schmuser, der sich dadurch aber in Situationen bringt, die ihm dann doch unheimlich oder zuviel sein können - je nachdem, wie gut er die Menschen kennt bzw. wie gut die Menschen auf sein Ausdrucksverhalten achten (bzw. es überhaupt lesen können).

3-4 Mal seit Heinzi bei mir lebt, konnte ich mit eigenen Augen sehen, wie er sich von einer ihm bekannten Person streicheln lässt, dann aber plötzlich aufspringt und knurrt. Er ließ sich immer durch ein nettes "Heinzi, komm da her" von mir abrufen und zeigte im Anschluss kein problematisches Verhalten. In jedem Fall lehnte sich die Person entweder leicht über ihn, blickte ihm in die Augen oder reagierte auf Heinzis Beschwichtigungsverhalten (Nase lecken, Schlucken) nicht adäquat - nämlich mit Streicheln aufhören!!!
[Ich lasse Heinzi selbstverständlich an sich von niemandem einfach so streicheln]

Wenn Heinzi heute von geliebten Menschen gestreichelt wird, sieht er so aus: :-)


Flathead Heinzi hat keinen Grund zu beschwichtigen, denn er hat gelernt, manchen Menschen auch zu vertrauen.

"Ich bin sooooo lieb", sagt Heinzi vertrauensvoll. Denn er kann sich darauf verlassen, dass er nicht mit Nähe überfordert wird.

Aber das Zusammenleben mit Heinzi ist anders, als mit einem "normalen" Hund (gibt es so einen?).
Leider hat er in seiner dunklen Vergangenheit vor allem in Konflikt- oder Stresssituationen gelernt, dass ihm Aggressionsverhalten eine Erleichterung bringt. Danke an alle Rangordnungs- und DominanzfanatikerInnen, die auf absoluten Gehorsam und Hunde abrichten stehen:

Ihr habt Heinzi zu dem gemacht, was er heute ist: Ein schnell gestresstes Nervenbündel, in dessen Kopf Aggressionsverhalten überrepräsentiert ist.

Aber auch das ist bereits kein Vergleich mehr zur Anfangszeit bei mir (subjektiv ist frau ja immer kritischer, objektive Aufzeichnungen belegen die Fortschritte :-)). Heinzi ist auch beim Besuch fremder Menschen lenkbar [selbstverständlich mit Sicherheitsmaßnahmen], ist schon U-Bahn gefahren und kommt überhaupt mit seinem Leben viel besser klar...

UND: Heinzi ist einer der besten Lehrmeister, den sich eine Hundetrainerin wünschen kann. :-)





Montag, 23. September 2013

Informationsvortrag zum Seminar "Knackpunkt Hund" mit Kirsten Cordes

Wenn Hunde "problematisches" Verhalten zeigen, liegt die Schwierigkeit in der Problemlösung oft zu einem großen Teil am "anderen Ende der Leine".

Kirsten Cordes (SoKoMuT) hält einen Informationsvortrag in Kooperation mit Canis sapiens und der Hundeschule Simmering zu diesem Thema in Wien - und das gratis.

Sowohl HundehalterInnen als auch HundetrainerInnen können davon profitieren:

Ich stolperte im Umgang mit Dana dauernd über Steine, die ich mir selbst in den Weg legte. Aus diesen persönlichen Erfahrungen entwickelte ich dieses Seminar. Warum soll nur ich aus meinen Fehlern lernen?
Dipl.-Psych. Kirsten Cordes

Termin:
Dienstag, 29.10.2013, 18:30 - ca. 21:00 Uhr in der Hundeschule Simmering

Verbindliche Anmeldungen bitte ausschließlich per Email unter info@canis-sapiens.at - die TeilnehmerInnen-Zahl ist begrenzt!

Hier eine kurze Vorstellung des Vortraginhalts von Kirsten zum Seminar "Knackpunkt Hund":

In meinem Seminar: „Knackpunkt Hund“, das ich Ihnen an diesem Abend vorstellen möchte, geht es nicht in erster Linie um „Hundeerziehung“, sondern der Schwerpunkt liegt auf dem Hundehalter/der Hundehalterin. Als Psychologin beschäftige ich mich vorrangig mit der menschlichen Seite der Mensch-Hund-Beziehung.
Innere Überzeugungen, Glaubenssätze, (verdrängte) Ängste und (unbewusste) Handlungen machen uns oft einen Strich durch die wohlgeplante „Erziehung“ des Hundes. Da helfen in der Regel keine noch so guten Erziehungsratgeber, denn des Pudels Kern beim „Problemhund“ liegt nicht selten im Halter selbst.
Gemeinsam werden wir uns an diesem Abend einige punktuelle Aspekte aus meinem Seminar herausgreifen, damit sie sich einen Eindruck und Überblick verschaffen können, was ich in meinem Wochenendseminar „Knackpunkt Hund“ anbiete.
Wenn Sie Lust haben, sich mit den Fragen:
„Was denken Sie denn so über Hunde?“ „Warum haben Sie eigentlich einen Hund?“ “...und wie geht es Ihnen damit?“ „Was kann man denn da machen?“
an diesem Abend etwas eingehender zu beschäftigen, dann freue ich mich, Sie am Dienstag, den 29.10.2013 ab 18:30 Uhr in der Hundeschule Simmering begrüßen zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen aus Dortmund
Dipl.-Psych. Kirsten Cordes
www.sokomut.de

Dienstag, 10. September 2013

FunTrail - Der Weg ist das Ziel!

Schnüffeln, Spuren verfolgen oder Etwas suchen...
Für uns Menschen mag das uninteressant und langweilig sein - schließlich können wir uns nicht mal annähernd vorstellen, wie Hunde die (Geruchs-)Welt wahrnehmen. Denn für sie stehen Gerüche mitunter im Mittelpunkt.
Im Alltag werden diese Fähigkeiten völlig unterschätzt bzw. nicht als solche erkannt und noch seltener gefördert...

Mantrailing ist eine ganz besondere Art, das Bedürfnis der Hunde zu erfüllen, mit der Nase die Welt zu erfahren. Die Hunde gehen ganz gezielt auf die Spurensuche einer bestimmten Person - und das gemeinsam mit IHREM Menschen! Eine tolle Erfahrung, die zusammenschweißt!



Der Kurs FunTrail ist für alle Hunde und ihre Menschen das Richtige. In Kleinstgruppen ist es möglich, auf alle besonderen Bedürfnisse und individuellen Voraussetzungen einzugehen - Hund und Mensch lernen die Kunst der Personensuche sprichwörtlich in kleinen Schritten.

Das Wort FunTrail soll jedoch gerade Bedeutung und Schwerpunkt dieses Angebots hervorheben:

Der Weg ist das Ziel!

Spaß und gemeinsame Erfolge (die "kleinen Schritte") stehen im Vordergrund, nicht irgendeine menschliche Definition von Leistung ("Wer findet schneller?").
Insofern sind wirklich Hunde aller Größen und Altersstufen (und ihre Menschen)  willkommen.

FunTrail kann sowohl eine hundegerechte Freizeitbeschäftigung sein, als auch eine Unterstützung in der Verhaltenstherapie: Das positive Erlebnis für einen unsicheren oder ängstlichen Hund, der Spur eines (vielleicht fremden) Menschen zu folgen und dafür belohnt zu werden, kann kaum übertroffen werden (sorgfältiges Trainingsmanagement und -Planung vorausgesetzt!).

Ende September/Anfang Oktober ist der Start des Kurses, die Plätze sind aufgrund der Kleinstgruppen begrenzt.

Fragen zu Abläufen, Voraussetzungen, Ausrüstung, Preis etc oder Anmeldungen bitte ausschließlich per Mail an info@canis-sapiens.at!






Freitag, 6. September 2013

Canis sapiens mit 3 Vorträgen beim Festival der Tiere 14.-16.9.!

In etwas über einer Woche ist es soweit:

Das "Festival der Tiere 2013" geht auf der Donauinsel zum 2. Mal über die Bühne.





Diesmal mit Vorträgen meinerseits:


Samstag, 14.9., 16:00 Uhr: 
"Gewaltfreies Hundetraining"

Sonntag, 15.9., 13:30 Uhr: 
"Second-Hand-Hund statt Welpe"

Montag, 16.9., 13:00 Uhr: 
"Vom Tierheim zu Dir heim"


SAVE THE DATE und seid dabei!!!