Dienstag, 24. April 2012

Clickertraining - mehr als nur "sinnloses" Trainieren von Tricks

Beim Clickertraining wird positive Verstärkung gezielt und für den Hund verständlich umgesetzt. Der Click bedeutet für den Hund: "Das hast du richtig gemacht.". Die einzige Strafe, die der Hund bei nicht erwünschtem Verhalten erfährt, ist: Kein Click, bedeutet keine Belohnung.

Ein Click bedeutet immer Belohnung - meist Futter, aber auch Spiel oder für den Hund die Möglichkeit, etwas Interessantes oder Angenehmes tun zu können.
Nachdem der Hund gelernt hat, was der Click bedeutet, kann mit dem Training begonnen werden.

Die meisten Hundemenschen verbinden mit Clickertraining ein mehr oder weniger "sinnloses" Einstudieren von Tricks oder Kunststücken.
Clickertraining kann aber viel mehr und gehört bei Hansi zum Verhaltenstherapieprogramm:

Hansi, 3 jähriger Rottweilermischling, war bis vor kurzem im Tierheim. Er hätte getötet werden sollen, da er "aggressiv und unberechenbar" war. Die Wahrheit ist, dass Hansi ein sehr lernwilliger und freundlicher Hund ist, der einem die Wünsche von den Lippen ablesen möchte - WENN er die Möglichkeit hat, ohne Strafandrohungen und Zwangsmaßnahmen zu lernen. Leider wurde er "traditionell" in Unterordnung "abgerichtet", wodurch er lernte, sich zur Wehr zu setzen. Abgesehen davon, dass dies absolut tierschutzrelevant ist, verlernen Hunde durch derartiges Training auch jegliche Eigeninitiative und Kreativität: Zu oft wurden sie durch Anschreien, Leinenruck, Alpha-Wurf, oder gar illegaler "Hilfsmittel" (Stachelhalsband, Elektroschocker) bestraft. Die Strategie, die ihnen Sicherheit gibt, lautet: "Tu am Besten nichts, dann kannst du nichts falsch machen."
Dieses Video zeigt einen Ausschnitt einer Trainingssequenz, in der Hansi einfach nur lernen sollte, IRGENDETWAS mit der Schachtel zu tun. Dies ist zu Beginn meistens "nur" hinschauen:




Nemo musste zum Glück keine derart schlechten Erfahrungen machen. Ich möchte seinen "Mut" fördern und ihm helfen, sein Verhaltensrepertoir auszuweiten. Dazu gehört bei ihm das Gegenstände-in-den-Mund-nehmen, was er nur sehr vorsichtig von sich aus tut:




Baghira lernt wohl das - aus Menschensicht - Sinnvollste --> Einräumen:




Diese Art von Training fördert überlegtes Handeln beim Hund, wirkt sich sehr positiv auf Impulskontrolle und Frustrationstoleranz aus und macht ganz einfach Spass... :-)



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